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Partnerschaften für Jugendbeschäftigung und Empowerment

Bild: Unsplash/ heylagostechie
Die Globale YouthCan! Konferenz 2021
Partnerschaften waren ein zentrales Thema der diesjährigen virtuellen Konferenz, an der Jugendliche, Partner und Mitarbeiter*innen des SOS-Kinderdorfprogramms YouthCan! teilnahmen, um über das gemeinsame Erreichen ihrer Ziele zum Thema Jugendbeschäftigung und Empowerment zu sprechen.
„YouthCan!“ ist eine globale Partnerschaft, die junge Menschen fördert, die keine Unterstützung durch ihre Eltern erfahren. YouthCan! hilft ihnen dabei, eine menschenwürdige Beschäftigung nach dem Schulabschluss zu finden. An dem Programm von SOS-Kinderdorf sind Vertreter*innen aus der Privatwirtschaft beteiligt, die ihre Mitarbeiter*innen dazu anregen, ihre Erfahrungen zum Weg in den Beruf und ihr Fachwissen mit Jugendlichen zu teilen.
Die diesjährige Youth Can! Konferenz bot die Möglichkeit, über neue Ansätze in der partnerschaftlichen Arbeit zu diskutieren. Ingrid Johansen, Geschäftsführerin von SOS-Kinderdorf, betonte auf der Konferenz, dass YouthCan! nur durch die Zusammenarbeit in Partnerschaften eine nachhaltige und sinnvolle Wirkung im Leben junger Menschen erzielen kann. Im Panel „Empowering young people to become their strongest self“ wurde über die Überwindung der Herausforderungen diskutiert, denen Jugendliche beim Eintritt in den Arbeitsmarkt gegenüberstehen. Kevin Frey, CEO der Organisation Generation Unlimited, betonte, dass Jugendbeschäftigung ein Problem sei, das niemand allein bewältigen kann. Daher müssten alle beteiligt sein, insbesondere auch die Jugendlichen.
Frank Appel, CEO der DPDHL Group, betonte, dass Unternehmen viel mehr in die Partnerschaft einbringen können als nur Geld. Neben ihrem Know-how in den Bereichen Berufseinstieg und -laufbahn schaffen sie auch Arbeitsmöglichkeiten für junge Menschen. Dies wurde auch in der anschließenden Podiumsdiskussion „Gemeinsam zum Ziel kommen: Multi-Akteurs-Partnerschaften“ hervorgehoben. Myriem Tamimy, Country Director für Marokko und Tunesien beim Pharmahersteller Janssen sagte, wie wichtig es sei, verschiedene Partner an Bord zu haben: Während das eine Unternehmen Mentoring-Dienste anbiete, könne ein anderes Praktika zur Verfügung stellen. Kombiniert man diese Beiträge, könne man die vielen verschiedenen Bedürfnisse der Jugendlichen abdecken. Nicht nur die Anzahl, sondern auch die Qualität der Partner sei wichtig: Mikhail Krivonos, Mitbegründer der RAOUL Charity Foundation, sagte, man solle vermeiden, „Trittbrettfahrer“ in die Partnerschaft aufzunehmen. YouthCan! biete ein qualitativ hochwertiges Programm an, um die vielseitigen Bedürfnisse der Jugendlichen effektiv zu erfüllen. Diese Qualität müsse ständig weiterentwickelt werden und erfordere Innovation. Wenn Akteure die Partnerschaft mitgestalten, entstehe ein Mehrwert für die involvierten Partner, aber auch für die Erreichung der gemeinsamen Ziele.
Um Synergien und Innovationen zu realisieren, bedarf es guter Praktiken der Zusammenarbeit. Susanne Salz, Projektleiterin von Partnerschaften2030, rief die Teilnehmenden dazu auf, über die Frage „Wie will YouthCan! zusammenarbeiten?“ zu reflektieren. In einem Workshop wurde genau diese Frage bearbeitet. Das Ziel war, Empfehlungen und Erfahrungen über gute Partnerschaftspraktiken auszutauschen. YouthCan! arbeitet bereits partnerschaftlich und möchte seine Kapazitäten dabei weiter ausbauen. Partnerschaften2030 unterstützt YouthCan! in diesem Vorhaben.