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Datum: 16.5.2022
Kategorien: Publikation

Publikation: Die Wirksame Einbeziehung von Rechteinhaber*innen in Multi-Akteurs-Partnerschaften

Eine Gruppe von Nichtregierungsorganisationen (NRO) veröffentlicht einen Bericht zu Rechteinhaber*innen in Multi-Akteurs-Partnerschaften (MAP) und fordert deren verbesserte Einbeziehung.

NRO aus dem globalen Norden und eine Partnerorganisation aus dem globalen Süden, die alle an MAP beteiligt sind, haben sich im Januar 2021 zu einem Erfahrungsaustausch getroffen. Basierend auf den in diesem Workshop identifizierten Herausforderungen und notwendigen Verbesserungen bei der Einbeziehung von Rechteinhaber*innen wurde ein Fragebogen entwickelt. Dieser sollte der Erfassung des Status quo der Einbeziehung von Rechteinhaber*innen in MAP dienen. Der Fragebogen wurde an NRO-Akteur*innen aus dem Forum Nachhaltiger Kakao, dem Bündnis für nachhaltige Textilien, dem NAP-Branchendialog Automobil und der Partnerschaft für Nachhaltigen Orangensaft versandt. Basierend auf den Antworten ist das vorliegende Papier entstanden.

In dem Papier wird betont, dass in den deutschen MAP, die sich mit unternehmerischer Sorgfaltspflicht befassen, der Fokus zumeist auf negativen Auswirkungen von Wirtschaftsaktivitäten deutscher Unternehmen in weltweiten Produktionsstätten und entlang von Wertschöpfungsketten liegt.

In den Dialogformaten der deutschen MAP sind meist primär staatliche, wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen aus Deutschland vertreten. Die potenziell negativ betroffenen Rechteinhaber*innen im Ausland sind dagegen häufig nicht oder nur punktuell in Dialogformate eingebunden. Basierend darauf wird eine Diskrepanz zwischen Betroffenheit, Repräsentanz und Möglichkeiten der Einflussnahme in MAP festgestellt. Dies wird als kritisch in Bezug auf menschenrechtliche Sorgfaltspflichten (siehe auch UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte) wahrgenommen, da eine tiefergehende Einbindung der Rechteinhaber*innen, speziell aus vulnerablen Gruppen, für deren Einhaltung zentral ist.

Das Papier definiert Dimensionen einer wirksamen Einbeziehung von Rechteinhaber*innen in MAP, mit Bezug auf Good-Practice Beispiele aus den vier untersuchten NRO. Damit MAP ihr Potenzial in diesem Bereich voll ausschöpfen können, werden in dem Papier Forderungen an MAP, Unternehmen und Staat gestellt. Diese beinhalten:

– Ein klares Bekenntnis zur Einbeziehung von Rechteinhaber*innen in relevanten Gründungs- bzw. Arbeitsdokumenten von MAP 

– Maßnahmen zur Förderung der Einbeziehung von Rechteinhaber*innen in MAP, wie die Erarbeitung einer Roadmap mit klaren Zielen und Zeitvorgaben, die öffentlich kommuniziert wird 

– Bereitstellung von ausreichend personellen und finanziellen Ressourcen, um die Umsetzung der Einbeziehung auch vor Ort zu ermöglichen

– Regelmäßige Prüfung der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen und Berichterstattung über die Einbeziehungsformate 

Das gesamte Papier ist hier bei Germanwatch zugänglich.