Multi-Akteurs-Partnerschaften Bündnis für nachhaltige Textilien

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Bündnis für nachhaltige Textilien

Bündnis für nachhaltige Textilien

Ziel des Bündnisses für nachhaltige Textilien ist es, die sozialen und ökologischen Bedingungen in Textil-Lieferketten zu verbessern. 2014 wurde das Textilbündnis von Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller als Reaktion auf den Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch initiiert. Es ist die erste Anlaufstelle für alle Unternehmen, die ihre ökologische und menschenrechtliche Verantwortung in der gesamten Lieferkette übernehmen wollen.

Als Multi-Stakeholder-Initiative bringt das Textilbündnis alle Akteure zusammen und bietet ihnen ein Netzwerk und Unterstützung. Anfang 2021 zählte das Bündnis rund 140 Mitglieder, darunter Unternehmen, Verbände, Gewerkschaften, zivilgesellschaftliche Akteure, Standardorganisationen und die Bundesregierung. Die Unternehmen im Textilbündnis stehen für knapp die Hälfte des Einzelhandelsumsatzes der deutschen Textil- und Modebranche.

Die Ziele, Themen und Prozesse im Textilbündnis orientieren sich an internationalen Standards wie den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und den ILO-Kernarbeitsnormen. Leitend sind die OECD Empfehlungen für die Umsetzung unternehmerischer Sorgfaltspflichten in der Bekleidungs- und Schuhwarenindustrie. Durch diese Ausrichtung können Mitgliedsunternehmen auch den Anforderungen des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte der deutschen Bundesregierung gerecht werden.

Wie erreicht das Bündnis für nachhaltige Textilien seine Ziele?

Die Bündnismitglieder setzen sich gemeinsam für soziale und ökologische Verbesserungen in der gesamten Textillieferkette ein; durch individuelle Verantwortung, gemeinsames Engagement und Lernen und Dialog.

Damit die Mitgliedsunternehmen ihren Sorgfaltspflichten gerecht werden können, hat das Bündnis einen branchenspezifischen Umsetzungsrahmen und ein Berichtsformat entwickelt (Review-Prozess).

Darüber hinaus schließen sich die Mitglieder in Bündnisinitiativen zusammen, da man gemeinsam mehr erreichen kann als allein. Die Initiativen sind direkt vor Ort in den Produktionsländern aktiv, etwa zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Tamil Nadu. Zudem gibt es Initiativen zu existenzsichernden Löhnen, Abwassermanagement und Beschwerdemechanismen. Das Textilbündnis versteht sich auch als Plattform für Lernen und Dialog. Durch Webinare und Workshops, die Arbeit in Expert*innen- und Projektgruppen sowie Tools und Unterstützungsmaterial werden Informationen und Erfahrungen aufbereitet und mit allen Mitgliedern geteilt.

Wie arbeitet das Bündnis für nachhaltige Textilien?

Governance
Ein Steuerungskreis lenkt das Textilbündnis strategisch und entwickelt es weiter. Er wird alle zwei Jahre gewählt und setzt sich aus zwölf Vertreter*innen der unterschiedlichen Akteursgruppen zusammen.

Arbeitsgruppen
Expert*innen-Gruppen (EG), Strategiekreise und Peer Learning Groups zielen darauf ab, einzelne Themen über alle drei Arbeitsbereiche im Textilbündnis hinweg zu bearbeiten: Individuelle Verantwortung, Gemeinsames Engagement und Gegenseitige Unterstützung. Sie arbeiten zum Beispiel zu Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz, Chemie- und Naturfasern, Einkaufspraktiken oder geschlechtsspezifischer Gewalt. Des Weiteren streben sie themenspezifische Kooperationen mit relevanten Partnern und Organisationen an.

Bündnissekretariat
Das Bündnissekretariat unterstützt alle operativen Aufgaben und Prozesse, inklusive der Vorbereitung und Durchführung von Telefonkonferenzen, Sitzungen, Workshops und sonstiger Veranstaltungen.

Strategische Kooperationen und Internationalisierung
Schon bei der Gründung des Textilbündnisses wurde erkannt: Als nationale Initiative in einer global vernetzten Branche muss das Textilbündnis den Anschluss an andere europäische und internationale Initiativen herstellen. Dazu hat es seit 2017 rund zehn strategische Kooperationen mit anderen Initiativen geschlossen, unter anderem mit der Fair Wear Foundation, der Sustainable Apparel Coalition, Textile Exchange und ZDHC. Über die Kooperation mit dem niederländischen Textilbündnis (Agreement on Sustainable Garments and Textile) ist es den Mitgliedern beider Initiativen unter anderem möglich, assoziiertes Mitglied im jeweils anderen Bündnis zu werden.

Wie wird das Bündnis für nachhaltige Textilien finanziert?

Bis einschließlich Dezember 2022 übernimmt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die grundlegende Finanzierung des Bündnissekretariats. Mitgliedsbeiträge werden nicht erhoben. Bei der Beteiligung an Bündnisinitiativen bringen sich die Mitglieder teils durch finanzielle Beiträge, teils durch in-kind-Leistungen ein.

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