Inside Partnerschaften2030

Am 24.11.2016 trafen sich Akteure aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik in Berlin. Der Anlass: Das erste MAP-Camp der Plattform Partnerschaften 2030. Das Ziel: Gemeinsam neue Ideen und Ansätze für Multi-Akteurs-Partnerschaften (MAP) entwickeln.

Maya Heydenreich BMZ
Petra Künkel CLI

Zur Einführung begrüßten das BMZ und die Implementierungspartner der Plattform Partnerschaften 2030 die über hundert Teilnehmer/-innen. Maya Heydenreich (BMZ, Referat 110) setzte als erste Rednerin den Rahmen und beschrieb Multi-Akteurs-Partnerschaften als eine neue Form der Entwicklungszusammenarbeit. Bei Multi-Akteurs-Partnerschaften handelt es sich um eine Kooperationsform auf Augenhöhe, bei der Akteur*innen aus mindestens drei gesellschaftlichen Sektoren (Staat, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und/oder Wissenschaft) gemeinsam einen Beitrag zur Agenda 2030 leisten. Petra Künkel, Geschäftsführerin des Collective Leadership Institutes (CLI), wies darauf hin, dass es für eine erfolgreiche Umsetzung von Multi-Akteurs-Partnerschaften viel Zeit, Ressourcen und Engagement bedarf.

Ralph Buß von Engagement Global, bengo stellte das Beratungsangebot zur finanziellen Förderung zivilgesellschaftlicher Akteur*innen innerhalb von Multi-Akteurs-Partnerschaften über den Titel Private Träger vor. Ulrich Wehnert (GIZ, Abteilung Globale Partnerschaften) betonte, dass Multi-Akteurs-Partnerschaften kein Selbstzweck sind und als Umsetzungsinstrument in erster Linie dort effektiv sind, wo einzelne Akteur*innen an ihre Grenzen stoßen.

Impulse und Podiumsdiskussion: Perspektiven aus der Praxis

Vertreter/-innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft teilten Ihre Erfahrungen und zeigten Chancen und Herausforderungen in Multi-Akteurs-Partnerschaften auf.

Dr. Kathrin Goldammer vom Reiner Lemoine Institut stellte die moderierende Rolle der Wissenschaft als Mittler zwischen den verschiedenen Akteurs-Gruppen heraus. Anhand der derzeitigen Förderungs- und Projektrichtlinien, die öfters unzugänglich für Partner außerhalb der Wissenschaft sind, wünschte sie sich angepasste Strukturen zur Förderung von Multi-Akteurs-Partnerschaften.

Maike Becker-Krüger vom Chemie- und Pharmaunternehmen Merck betonte, dass ein Unternehmen natürlich die eigenen Interessen in einer Multi-Akteurs-Partnerschaft verfolgt. Diese Tatsache schließt aber nicht aus, dass sie auch zur Lösung beitragen können und wollen. Deshalb der Wunsch, dass die Wirtschaft als Teil der Lösung, und nicht als Teil des Problems gesehen wird.

Peter Conze von Transparency International ging darauf ein, dass die Zivilgesellschaft im Rahmen einer Multi-Akteurs-Partnerschaft sowohl Kontinuität jenseits von Wahlperioden als auch Spezialwissen zu Nischenthemen einbringen kann. Allerdings sei Zivilgesellschaft mit Blick auf die Verfügbarkeit von Ressourcen oftmals der/die „schwächste“ Akteur*in in Multi-Akteurs-Partnerschaften. Dieses Problem der Augenhöhe in Multi-Akteurs-Partnerschaften sei nicht aufzulösen. Gerade deshalb sei es aber umso wichtiger, so Herr Conze weiter, eine inhaltliche und strukturelle Augenhöhe herzustellen, welche Wertschätzung und Gleichberechtigung der Zivilgesellschaft in Multi-Akteurs-Partnerschaften fördert.

Thematische Arbeitsgruppen: Gemeinsam neue Ideen und Ansätze erarbeiten

Drei Stunden lang arbeiteten alle Teilnehmer/innen am Nachmittag in ihren jeweiligen Arbeitsgruppen:

  • ‘Gemeinsam für gute Gesundheitsversorgung weltweit‘
  • ‘Zukunftsweisende Wasserziele für Unternehmen‘
  • ‘Statistik und Review der Agenda 2030‘
  • ‘Krisenprävention und Friedensförderung‘
  • und ‘Nachhaltige Lieferketten im Rohstoffsektor‘.

Ziel war es gemeinsame Ideen und Ansätze für Multi-Akteurs-Partnerschaften in den jeweiligen Themenfeldern zu erarbeiten. In den Arbeitsgruppen waren Vertreter/-innen der staatlichen Seite (z.B. BMZ, BMWi, Statstisches Bundesamt), der Wirtschaft (z.B. Philips GmbH, Aurubis AG, BASF SE etc.), der Zivilgesellschaft (z.B. Maltester International, WWF Deutschland, Save the Children Deutschland, etc.) und Wissenschaft (SWP, Wuppertal Institut, Universität Bonn, etc.). Diese Zusammensetzung ermöglichte einen regen Austausch mit unterschiedlichen Perspektiven und mündete in einer Ergebnisvorstellung im Plenum.

Wie die Teilnehmer/-innen den Tag fanden und was sie sich für die Zukunft zu Multi-Akteurs-Partnerschaften wünschen, konnten sie interaktiv und live über das Online-Tool „Mentimeter“ den Veranstaltern mitteilen:

Wollen Sie mehr erfahren? Die ausführlichere Dokumentation finden Sie hier.

Fotos: Ralf Rühmeier

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