Multi-Akteurs-Partnerschaften Erfolgsfaktor 2 Kooperationsmanagement

Kooperationsmanagement

Einbeziehung relevanter Partner

Die Einbeziehung diverser gesellschaftlicher Akteure in Multi-Akteurs-Partnerschaften ist kein Selbstzweck, sondern sollte der Eröffnung effektiver Lösungswege für komplexe Herausforderungen dienen. Daher geht es beim Zusammenschluss zu einer Multi-Akteurs-Partnerschaft nicht unbedingt um eine möglichst hohe Zahl der Beteiligten, sondern darum, vor allem die Partner zu erreichen, die dazu beitragen werden, die Ziele der Partnerschaft zu erreichen. Zunächst muss daher analysiert werden, welche Ressourcen und welches Wissen nötig sind, um diese Ziele zu verwirklichen und welche Gruppen direkt von dem Thema „betroffen“ sind. Sind die relevanten Akteure an einem Tisch versammelt, haben Multi-Akteurs-Partnerschaften ein enormes Potential, durch Kombination von Kernkompetenzen verschiedener gesellschaftlicher Sektoren Veränderungen zu erzielen. Andererseits kann die Glaubwürdigkeit einer MAP leiden, wenn wichtige Akteure nicht einbezogen werden.

Wertschätzender Umgang

Das Funktionieren von Partnerschaften entscheidet sich oft auf persönlicher Ebene. Nur wo Menschen in der Lage sind, konstruktiv zusammenzuarbeiten, lassen sich auch formalisierte Beziehungen zwischen Organisationen etablieren. Eine zentrale Ressource in Partnerschaften besteht daher im Vertrauen zwischen den Beteiligten. Diese spezifische Ressource ist zwar keine Grundvoraussetzung für den Start einer Partnerschaft, bestimmt jedoch auf lange Sicht maßgeblich den Erfolg der Zusammenarbeit. Während durch einen respektvollen Um-gang auf Augenhöhe Vertrauen entwickelt werden kann, geht es bei einem Mangel an kon-struktiver und wertschätzender Diskussionskultur schnell verloren. Da jeder Akteur, der eine Partnerschaft eingeht, sich des gemeinsamen Nutzens der Kooperation bewusst ist, sollte es im Interesse aller Akteure liegen, offen für die Ansichten und Herangehensweisen der Partner zu bleiben.

Gemeinsame ‚Sprache‘ etablieren

Kooperationen erweisen sich in der Praxis oft bereits als kompliziert, wenn Organisationen derselben gesellschaftlichen Akteursgruppen zusammenarbeiten. In Multi-Akteurs-Partnerschaften erhöhen sich die Herausforderungen für das Kooperationssystem nochmals. Partner in MAP begegnen sich oft nicht nur mit unterschiedlichen Ziel- und Problemvorstellungen, sondern auch mit verschiedenen organisationalen Rahmenbedingungen, Identitäten, Handlungslogiken, Begrifflichkeiten etc. Diese Unterschiede in ‚Kultur‘ und ‚Sprache‘ sollten bewusst wahrgenommen und thematisiert werden, um so zu einem einheitlichen Verständnis über den Charakter des zu lösenden Problems sowie einer gemeinsamen Vision zu kommen.